Informationen über Göritz
Die Gemeinde Göritz ist ein Dorf im Landkreis Uckermark in Brandenburg und gehört zur Gemeindeverwaltung Brüssow. Aktuell leben ein bisschen weniger als 800 Menschen hier. Das Dorf ersteckt sich über eine Fläche von 25,42km² und liegt auf einer Höhe von 37 Metern über dem Meeresspiegel. Informationen über die Geschichte und relevante Bauwerke in Göritz gibt es auf dieser Seite.
Dorfkirche Malchow
Die Feldsteinkirche in Malchow entstand in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts mit schiffsbreitem Turm, Rundfenster im Ostgiebel, mittelalterlicher Glocke, Taufengel im roten Gewand und einem Labyrinthpark um die Kirche.
In den Jahren 2008 bis 2012 fanden umfangreiche Sanierungsarbeiten statt. Seitdem wird die Kirche als Veranstaltungsort genutzt.
Im liebevoll angelegten Labyrinthpark mit dazugehörigem Café kann man schöne Stunden verbringen.
Das Schloss Tornow
Genau wie bei Göritz lässt sich die Geschichte des unmittelbar angrenzenden Nachbarortes Tornow bis weit ins 13. Jahrhundert zurückführen. Verschiedene Ritter waren anteilige Besitzer des Ortes – bis 1687 die Familie von Holtzendorff das gesamte Dorf inne hatte. Diese baute 1772 folglich das Schloss Tornow. Bis heute wechselte das Schloss einige Male den Besitzer, bis es schließlich 1997 vom heutigen Eigentümer gekauft wurde.
Demografie
Die Bevölkerung in unserem Dorf hat sich im Laufe der Jahre verändert. Die meisten Einwohner hatte Göritz unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg, in den letzten Jahrzehnten zeichnet sich jedoch ein leichter Rückgang der Einwohnerzahl ab.
2021 hatte Göritz fast genau so viele Männer wie Frauen (385/396). 24% der Menschen sind 65 Jahre oder älter.
Entstehung unserer Gemeinde
Ersterwähnung unserer 3 Dörfer – für die Internetseite der Gemeinde
Das älteste Dorf unserer Gemeinde ist Tornow mit seiner Ersterwähnung vom 29.05. 1308. An dem
Tag verkauften in Prenzlau die Markgrafen zu Brandenburg, Landsberg und der Lausitz Otto (1238-
1308) und Woldemar (1280-14.08. 1309) den Nonnen des Klosters Boitzenburg das Dorf Warte mit
der Mühle für 100 Silbermark. Als Zeugen waren zugegen Nikolaus von Buch, Truchseß, Grundherr
Theodor von Kerkow, Grundherr Anselm von Blankenburg, Grundherr Griffekone, Grundherr Heinrich
von Wustrow, Grundherr Th. von Tornow und Grundherr Johann von Vrouden.
Handschriftlich durch den Hofnotar des Markgrafen Johann von Hardesdorff aufgesetzt.
Die Urkunde lagert im Landeshauptarchiv in Potsdam.
Wie aus der Geschichte bekannt, sind manchmal die Kirchen mit ihren Glocken älter als es die
vorliegende Ersterwähnung eines Ortes aussagt. Dass ist auch für Tornow der Fall, denn die Glocke
der Kirche wurde am 09. Juli 1276 gegossen. Dieses konnte der Inschrift der Glocke entnommen
werden. Damit ist sie die älteste Glocke der Uckermark und eine der ältesten der Mark Brandenburg.
Zu jener Zeit vermochte man größere Glocken noch nicht zu transportieren, so dass sie vor Ort
gegossen wurden. Literatur über Glockenguss aus dieser Zeit besagt, Glockengießer tätigten ihre
Arbeit vor Ort und es gab die sogenannten Wandergießer, die sogar ihre festen Arbeitsbereiche
hatten. Demnach hat vermutlich der Ort Tornow beim Guss der Glocke schon existiert.
Tornows Kirche wurde in der 1. Hälfte des 14. JH gebaut. Glocken nutzte man schon früh auch ohne
Kirchen. Sie waren in einem aus Holz gebauten Ständer angebracht und wurden bei Feuersbrünsten
oder anderen Mitteilungen für die Ortsbewohner geläutet. Mit dem Bau der Kirche bekam die Glocke
ihren Platz im hohen Turm, von dem aus sie weit und besser zu hören war.
Göritz liegt mit seiner Ersterwähnung in der Mitte der Zeit unserer 3 Dörfer. Göritz wurde 1321
erstmals urkundlich erwähnt. Im Verzeichnis der von den Herzögen von Pommern an ihre Vasallen
und die Bürger von Prenzlau gewährten Kriegsschadenvergütung von 1321, erhielt die Frau des
Johannis de Goritz 1,5 Hufen. Die Originalurkund lagert in der Staatsbibliothek zu Berlin-Tiergarten
im Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz.
Der Schälchenstein aus der Bronzezeit an der Westseite von Göritz ist wahrlich das älteste Relikt in
der Geschichte von Göritz. In Göritz wurde ebenso um 1250 eine Feldsteinkirche errichtet, auch sie
wurde sicherlich nicht auf freiem Feld gebaut, sondern Siedlungen waren vorhanden. Das besagt,
dass auch Göritz älter ist, nur kann es urkundlich nicht belegt werden. Die beiden Glocken in der
Göritzer Kirche sind aus dem 14 und 15.-16. Jh.. Göritz besaß einst 3 Glocken, die kleinste(14.-15.Jh.),
mit 75 cm Durchmesser wurde 1778 nach Dauer verkauft. Die große Glocke musste für Kriegszwecke
im 2. Weltkrieg zum Einschmelzen abgeliefert werden, konnte aber 1948 glücklicherweise zurück
gebracht werden.
Malchows Ersterwähnung von 1375 erfolgte im Landbuch Kaiser Karl IV. In seinem Landbuch sind so
gut wie alle uckermärkischen Dörfer zu finden, so auch Tornow und Göritz. Als der Kaiser sein
Landbuch verfasste, existierten die darin aufgeschriebenen Orte schon.
Malchow besitzt ebenfalls eine Feldsteinkirche von um 1250. Demnach waren Siedlungen um die Zeit
vorhanden und auch Malchow ist älter. Die Glocke in der Kirche ist aus dem 13.-14. Jh. Die Kirche lag
seit um 1960 wüst und war Vandalen ausgesetzt, sie wurde 2013 nach umfangreicher Instandsetzung
wiedereingeweiht. Ihr Herz, das restauriertes Altarbild „Kreuzabnahme“ Rubens – Kopie wird im
Kirchengemeindehaus Göritz von der Kirchenverwaltung verborgen, dabei erhielt es 2003 eine
umfangreiche Restauration. Im Kirchenschiff wurde nur farbloses Holz im verwandt, so die Kanzel,
Patronatsloge, Empore und reich alles verziert mit Akanthus-Schnitzereien.
Die Ersterwähnungen belegen somit nicht die Gründung unserer 3 Dörfer, es werden in diesen Fällen
alte Herkunftnamen, d.h. von Ortsnamen abgeleitete Familiennamen anerkannt.
Im Laufe der Zeit veränderten sich die Ortsnamen. Die Uckermark war einst von slawischen Stämmen
besiedelt, so heißt im Slawischen GORICA kleiner Berg, unser Kotschenberg könnte gemeint sein. Im
Altslawischen Ghoritz. Durch deutsche Einwanderer wurden Namen geprägt und weiter verändert –
Goritz und im Landbuch Kaiser Karl des IV. am 11.Juni 1346 hat unser Göritz den Namen Ghoritz.
Hieraus resultierend, ist schon viele Jahre das Datum 11. Juni Schnittpunkt für unser jährliches
Dorffest geworden.
Quelle: Ortschronik B. Görk